Donnerstag, 26. Oktober 2017

Wie die Hochzeit war

Der Antrag ist zwar schon eine Weile her, aber die Hochzeit fand erst vor kurzem statt. Wir haben eine freie Trauung veranstaltet und sind dafür an die Ostsee gefahren. Wir haben im kleinen Kreise geheiratet um auch jedem ein Hotel stellen zu können. Mit zu vielen Gästen wäre dies zu teuer gewesen und wir wollten von den Gästen nicht zu viel verlangen. Reicht ja wenn wir schon ein halbes Vermögen für diesen einen Tag ausgeben.

Es hat sich aber gelohnt, Mischa und ich haben eine super romatische Hochzeit bekommen und noch dazu strahlend blauen Himmel. Es hätte nicht besser laufen können. Nun ja, der Hochzeitstanz vielleicht...

Wir haben bis 4 Uhr getanzt und gefeiert. Am nächsten Tag ging es um 12 von Hamburg aus nach Spanien. Dort haben wir unsere Flitterwochen verbracht. Der Urlaub war genauso gelungen wie der Antrag und die Hochzeit.

Bis bald!

Donnerstag, 24. September 2015

Wow! Ich bin sprachlos!

Entschuldigt, wenn ich heute nicht unbedingt immer die richtigen Worte finde. Ich bin noch hin und weg und weiß gar nicht, wie ich es euch sagen soll. Gestern war „The Day“ für uns. Für Mischa und mich. Denn gestern hat Mischa mich gefragt, ob ich seine Frau werden möchte.. Ich bin noch richtig aufgewühlt. Es war ein so schöner Moment und ich habe gar nicht damit gerechnet, gleich einen Ring an den Finger gesteckt zu bekommen.

Zumal der Tag richtig schlecht startete. Ich bin wohl mit dem linken Fuß aufgestanden und dann ging auch noch alles schief auf Arbeit. Ich verursachte einen Papierstau im Kopierer und vergaß einen wichtigen Termin. Als ich dann ENDLICH nach Hause durfte, war ich wahnsinnig glücklich, endlich bei Mischa zu sein. Als ich dann die Tür aufschloss, wusste ich gar nicht, wie mir geschah. Der gesamte Flur war mit rosaroten Luftballons bedeckt und da wo noch Platz war, lagen Rosenblätter. Als ich ins Wohnzimmer kam, stand da ein riesiges Herz aus Kerzen. Und in der leuchtenden Mitte stand Mischa. Es sah einfach traumhaft aus. Ich lachte über beide Ohren – doch wusste ich noch nicht, was das werden sollte.

Mischa bat mich, in sein leuchtendes Herz zu kommen. Als er mich in Empfang genommen hatte, kniete er sich auf den Fußboden und stellte die alles entscheidende Frage. Ich lächelte daraufhin noch mehr – von Ohr zu Ohr – und war völlig sprachlos. Dann kam es über mich. Als Mischa mir den Trauring seiner verstorbenen Oma ansteckte, fiel alles von mir ab und ich heulte wie ein Schlosshund.. Als ich mich ein wenig beruhigt hatte, konnte ich ein „Ja“ hervor krächzen.

Es ist für mich eine riesige Ehre, den Trauring von Mischas Großmutter zu tragen. Es ist ein sehr wertvolles Erbstück in Roségold. Mein Lieblings Ringmaterial. Ich habe den Ring schon früher einmal gesehen, als Mischas Großmutter vor drei Jahren gestorben war. Damals fand ich schon, dass das der wohl tollste Trauring wäre, den ich je gesehen hatte. Nach unserer Hochzeit werde ich ihn dann von meinem linken an meinen rechten Ringfinger umstecken und voller Ehre tragen.

Dienstag, 9. November 2010

Onkel Helmut

Onkel Helmut hat eine gute Verdauung, denn er isst nur Lebensmittel, die schon überm Datum sind.

Als seine Kinder noch klein waren, bekamen sie wochenlang Kirsch-Milchreis, kurz nach der Haltbarkeit. Kirsch ging nicht gut im Laden, aber wegschmeißen kam für Onkel Helmut nicht Frage. Als Kirsch leer war, gab es Himbeere, die ging auch nicht gut. Danach die nächste Sorte, immer eine Papp-Palette voll, bis sie leer war. Das Leben - eine einzige Vorfreude auf einen neuen Geschmack.

Warum ich das erzähle?
Onkel Helmut gibt nichts auf, solange es noch gut ist.

Er ist ein kleiner Mann. Nicht untersetzt, aber lebensfroh beleibt. Wenn er lacht, lachen seine Augen mit; und er lacht viel, das sieht man ihnen an. Sein Tante-Emma- oder besser gesagt: Sein Onkel-Helmut-Laden ist klein und vollgestopft mit allem, was man braucht, von jedem Ding eine Sorte.

Im Krämerkittel steht er hinter der Kasse und wartet auf seine Kunden: auf das kleine Mädchen, das sich Hubba Bubba kauft; auf die Hausfrau, der das Brot ausging; auf die alte Frau, die ab dem Zwanzigsten immer anschreiben lässt. Er kennt sie, und noch lieber als Brot verkauft er ihnen Neuigkeiten, Geschichten und Anekdoten. Niemals glänzen seine Augen so, wie wenn er Dönekes erzählt.

Für seine Kunden tut Onkel Helmut alles. Er bringt ihnen die Einkäufe ins Haus: fährt drei Kilometer, um ein Pfund Butter abzuliefern, schleppt Bierkästen in den vierten Stock, um zu hören: "Das Bier, das hätte ich lieber im Keller." Weil er über dem Laden wohnt, klingeln die Leute nachts bei ihm. Er öffnet ihnen und bedient sie zu jeder Zeit - nur diejenigen nicht, die Zigaretten oder Alkohol verlangen.

Seit Anfang August aber ist sein Geschäft dicht. Die Leute, sagt er, kaufen bei ihm nur noch das, was sie beim Discounter vergessen haben, mal drei Eier, mal ein Päckchen Salz. Es lohnt sich nicht mehr.

"Stundenweise können Sie noch was machen, oder?" fragt ihn die Vermittlerin beim Arbeitsamt und macht sich eine Notiz in seine Akte. 62 ist er, drei Jahre noch bis zur Rente.

"Demnächst", sagt er, und es schimmert in seinen Augen, "sitze ich bei Aldi anne Kasse." Niemals glänzen sie so, wie wenn er Dönekes erzählt.

Donnerstag, 19. August 2010

Wie Sie einen tollen Tag verleben

  • Nehmen Sie den ersten sonnigen Tag der Woche.
  • Holen Sie das Cannondale aus dem Keller.
  • Radeln Sie 40 Kilometer in die Heimat und lassen Sie sich von Ihrer Mutter mit Stielmus und Heidelbeerpfannkuchen verwöhnen.
  • Hängen Sie in den folgenden zwei Stunden auf ihrem Balkon rum. Räkeln Sie sich ab und an.
  • Kurz, bevor Sie einschlafen, stehen Sie auf und radeln ein Häuschen weiter zu Opa Konni und seiner Frau Lina.
  • Lassen Sie sich dort mit frischem Salat und Toast Hawaii verwöhnen.
  • Wundern Sie sich nicht, dass Opa Konni wild telefoniert. Er freut sich, dass Sie da sind und möchte es allen mitteilen. Wenn er den Hörer an Sie weiterreicht, sprechen Sie einfach mit den Leuten am anderen Ende. Es ist der Beweis, dass Sie tatsächlich bei ihm sind.
  • Nehmen Sie die frisch gebackenen Kekse, die er Ihnen am Abend mitgibt. Packen Sie außerdem die Reste des Salats und fünf Brötchen ein.
  • Steigen Sie aufs Rad und fahren Sie 25 Kilometer in Richtung Zuhause. Genießen Sie die Abendsonne und die Stimmung in den Feldern. Halten Sie dabei aber den Mund geschlossen.
  • Steigen Sie nach 25 Kilometern an einem Bahnhof ab. Warten Sie auf den Zug nach Zuhause. Essen Sie dabei schon einmal die Hälfte von Opa Konnis Keksen. Fahren Sie die restlichen 15 Kilometer, auf denen es nur bergauf geht, mit der Bahn heim.
  • Wenn Sie zu Hause ankommen, duschen Sie schön warm. Legen Sie sich ins Bett und freuen Sie sich.
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Draußen gibts nur Kännchen

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Zuletzt aktualisiert: 10. Jul, 19:05

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